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Auswandererseelsorge
Die muttersprachliche Seelsorge für Menschen im Ausland ist alt. Bereits um das Jahr 1350 gab es in Rom ein eigenständiges Seelsorgeangebot, im 16. Jahrhundert holte der König von Neapel deutsche Handwerker in sein Königreich, damit sie ihm beim Aufbau seiner Flotte halfen. Auch in Paris gab es schon früh deutschsprachige Seelsorge. Den eigentlichen Aufschwung erlebte diese Seelsorge aber mit Einsetzen der großen Wanderungsbewegungen im 19. Jahrhundert und auch im 20. Jahrhundert, als Millionen Deutsche aus wirtschaftlicher und politischer Not und manchmal auch aus religiösen Gründen gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen.
Menschen aus dem deutschen Sprachraum siedelten sich dabei oft in der gleichen Region an, und so entstanden in Gebieten Südamerikas, Kanadas und Australiens Orte und Städte mit einer besonders hohen Quote deutschsprachiger Katholiken. Die Ordensgemeinschaften und die Bistümer des deutschsprachigen Raumes haben schon früh begonnen, durch die Entsendung von Geistlichen die Seelsorge für diese Menschen sicherzustellen.
Allein im Großraum der Stadt Buenos Aires entstanden so fünf deutschsprachige Gemeinschaften, die bis heute existieren.
Auswanderergemeinden sind von der Absicht der Migranten geprägt, sich dauerhaft in die Kultur des neuen Landes einzufügen. Dieser Prozess dauert etwa zwei bis maximal drei Generationen. Für die Auswanderergemeinden gilt daher, dass nach dieser Zeit eine eigene, deutschsprachige Seelsorge nicht mehr notwendig ist. Daher ist diese Seelsorgeform rückläufig.